Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Ein Jahr "arabischer Frühling"

Wie die gewaltfreien Kräfte unterstützen?

Zwischen zivilgesellschaftlichen Aufbrüchen und eskalierender Gewalt

Mainz, Freitag, 30. März 2012

Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6, 16-19 h

Mit Prof. Dr. Omar Kamil

Um planen zu können, würden wir uns über eine Anmeldung bis zum 26. März 2012 freuen: pax christi-Bistumsstelle Limburg, Dorotheenstraße 11, 61348 Bad Homburg. Tel./Fax: 0 61 72 92 86 79. E-Mail: friedensarbeiter@pax-christi.de

 Der »arabische Frühling« hat sich mittlerweile gejährt. In Tunesien und Ägypten fanden freie Wahlen statt, in Libyen wurde die Diktatur Gaddafi s mit Hilfe der NATO beendet. In Syrien jedoch tobt ein blutiger Bürgerkrieg, die weitere Entwicklung des Jemen erscheint völlig offen, der demokratische Aufbruch in Nordafrika droht zu stagnieren. Auch im Jemen wird gewählt – am Rande eines Stämmekrieges. Erstmals ohne Saleh, aber als Präsidentschaftskandidat steht allein dessen bisheriger Stellvertreter zur Wahl. Ein Erfolg der Demokratiebewegung?

In Tunesien regieren nun »gemäßigte Islamisten«. Was heißt das für die Menschenrechte und die weitere Demokratieentwicklung? Aus Libyen hört man wenig, doch wie sieht es tatsächlich dort aus? Ist eine Demokratieentwicklung und Befriedung dieser von Gewalt geprägten Gesellschaft absehbar, ja überhaupt möglich? In Ägypten haben »Islamisten« eine deutliche Mehrheit bei den Parlamentswahlen errungen, doch die Armee hält die Macht weiterhin in Händen. Religiöse Minderheiten verlassen das Land, Frauenrechte werden zurückgedreht, die gewaltfreien Organisatoren vom Tahrir-Platz werden nicht mehr wahrgenommen.

Und dann Syrien! Welche Perspektive hat dieses Land, das immer tiefer in einen Bürgerkrieg schlittert? Was kann »der Westen « tun? Die politischen wie militärischen Eliten scheinen ebenso ratlos wie die zivilgesellschaftlichen Organisationen. Welche Perspektiven für eine weitere demokratische, nicht-gewaltförmige Entwicklung in den einzelnen Ländern sind möglich? Welche wirtschaftlichen Aussichten haben die vielen jungen Menschen, die unter hoher Arbeitslosigkeit leiden? Gibt es erkennbare Kommunikation und Kooperation zwischen gewaltfreien Kräften der verschiedenen arabischen Gesellschaften oder auch mit denen aus den demokratischen Staaten des Westens?

Und was tun wir? Zerrissen zwischen Begeisterung und Entsetzen schwanken wir angesichts der Nachrichten, die wir über die Medien erhalten. Was heißt das für uns? Können wir als Sympathisierende und Unterstützende der gewaltfreien Bewegungen überhaupt aktiv und wirksam werden? Wenn ja, wie?

Als Referenten haben wir Prof. Dr. Omar Kamil gewinnen können. Er ist in Kairo geboren und aufgewachsen, studierte Anthropologie, Islamwissenschaften und Soziologie an der Universität Bayreuth und war von 1999 bis 2003 Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung. 2003 schloss er seine Promotion am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig ab und arbeitet seither am Simon-Dubnow-Institut der Universität Leipzig. Omar Kamil ist Mitbegründer des Mayadin-al-Tahrir-Netzwerkes (www.mayadinaltahrir.org).

Veranstalter: Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main

Zur Projektgruppe gehören

  • DFG-VK Bildungswerk Hessen e. V.
  • Friedenspfarramt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
  • Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • pax christi-Bistumsstelle Limburg
  • pax christi-Bistumsstelle Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz

 www.gewalt-loest-keine-konflikte.de

Faltblatt zur Veranstaltung

Letztes Update: 08.03.2012, 14:11 Uhr