Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Zypern:

Blauhelme sichern den Waffenstillstand: Wer aber schafft Frieden?


Freitag, 22. November 2013, 16.30 bis 19.30 Uhr

MAINZ
Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
Am Kronberger Hof 6

Referent: Prof. Dr. Hubert Faustmann, Nikosia

Eine Veranstaltung der Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main

Faltblatt zur Veranstaltung

Um planen zu können, würden wir uns über eine Anmeldung bis zum 18. November 2013 freuen. Anmeldungen und Kontakt zur Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main: Pax-Christi-Bistumsstelle Limburg, Dorotheenstraße 11, 61348 Bad Homburg. Tel.: 06172-928679, Fax 06172-673340 E-Mail: friedensarbeiter@pax-christi.de

In der letzten Veranstaltung unserer diesjährigen Reihe, die der Frage nachgeht, ob es in Europa erfolgreiche Beispiele Ziviler Konfliktbearbeitung gibt, wollen wir die Entwicklung auf Zypern betrachten.

Seit Jahrzehnten ist die Insel ein Zankapfel griechischer und türkischer Interessen. Ab den 1960er Jahren verschärfte sich die Situation unter der ethnisch gemischten Bevölkerung. 1963 brach die Verfassungsordnung zusammen und es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen beiden Volksgruppen. Weite Teile der türkisch-zypriotischen Volksgruppe lebten in kleinen Enklaven, zudem gab es keine Beteiligung der türkischen Zyprioten an der Regierung mehr. Der UN-Sicherheitsrat entsandte Blauhelme, um die Konfliktparteien voneinander zu trennen. Einem griechischen Staatsstreich gegen den griechisch-zypriotischen Staatspräsidenten folgte die Besetzung der Insel durch türkische Truppen im Jahre 1974.

Mit dem Waffenstillstand entstand die nach wie vor bestehende rund 180 km lange Pufferzone entlang der Demarkationslinie (Green Line), die auch die Hauptstadt Nikosia teilt. Befriedet ist der Konflikt immer noch nicht, aber die Zahl der Blauhelmsoldaten konnte inzwischen auf deutlich weniger als 900 reduziert werden.

Bei unserer Veranstaltung wollen wir herausfinden, welchen Anteil zivilgesellschaftliche Kräfte daran hatten und haben, dass der hasserfüllte Konflikt nicht wieder in blutige Auseinandersetzungen ausgeartet ist. Welche Bedeutung hat hier das seit 2011 bestehende "Home for Cooperation"? Und: Was kann getan werden, um eine nachhaltige Friedensordnung auf Zypern zu fördern?

Mit Prof. Dr. Hubert Faustmann wollen wir die Entwicklung Zyperns analysieren und die Chancen für zivilgesellschaftliche Einflussnahmen bewerten. Faustmann lebt seit Jahren auf Zypern, lehrt dort Geschichte und Politologie an der Universität Nikosia und ist der lokale Repräsentant der Friedrich-Ebert-Stiftung. Außerdem ist er seit knapp 10 Jahren selbst Vorsitzender einer zivilgesellschaftlichen Nichtregierungsorganisation, dem Cyprus Academic Forum, die versucht, Akademiker von beiden Seiten der grünen Linie zusammenzubringen.

Zur Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main gehören:

  • DFG-VK Bildungswerk Hessen e. V.
  • Fachbereich Frieden im Zentrum Ökumene der EKHN
  • pax christi-Bistumsstelle Limburg
  • pax christi-Bistumsstelle Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz

Die Veranstaltungsreihe 2013 wird gefördert durch den Katholischen Fonds und die Landeszentralen für politische Bildung in Hessen und
Rheinland-Pfalz.

Letztes Update: 06.11.2013, 18:50 Uhr