Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

5. Zur Rolle Israels

Meir Dagan, Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, erklärte das iranische Atomprogramm zur "größten Bedrohung für die Existenz des Staates Israel seit seiner Gründung" (8). Noch kurz vor dem Irak-Krieg 2003 bezeichnete der israelische Generalstab Iran als Hauptfeind. In Jane´s Defense Weekly war schon im Juni 2002 zu lesen, dass Israel Pläne für einen Präventivschlag ausgearbeitet habe und nur noch auf die Zustimmung Washingtons warte. Die entsprechende Spezialmunition, 5000 "intelligente Bomben" für tief verbunkerte Ziele, wurden Israel von der US-Regierung zugesagt, die Reichweite der israelischen Luftwaffe durch Zusatztanks für Hin- und Rückflüge bis an die Ostgrenze Irans erweitert. Der israelische Außenminister Silwan Schalom bringt es auf den Punkt: "Israel kann mit einer Atommacht Iran nicht leben" (zit. nach: Der Spiegel, 24.1.05). Die israelische Regierung möchte die iranische Unterstützung der Hisbollah im Libanon sowie für Hamas und Dschihad-Kämpfer in den besetzten palästinensischen Gebieten durch einen Sturz der Regierung in Teheran lieber heute als morgen beenden. Im Mai 2003 reiste Präsident Chatami in den Libanon, um - so die Vermutung des Iran-Experten Johannes Reissner - die Hizbollah zur Mäßigung anzuhalten. In einem Spiegel-Interview erklärte der iranische Außenminister, dass seine Regierung mit einer Zweistaatenlösung im israelisch-palästinensischen Konflikt leben könnte und diese nicht blockieren würde.

Letztes Update: 03.11.2007, 13:06 Uhr