Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt

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Die Bundeswehr als Interventions-, Angriffs- und Besat­zungsarmee und als Unterdrückungsinstrument

„Die Bundeswehr ist heute weltweit im Einsatz.” So prahlt das neue Weißbuch der Bundeswehr. Die „Vertei­digungs­linie wird hierbei oft im Ausland liegen.” Als Interven­­tions­trup­pe soll die Bundeswehr, für „Rohstoffzufuhr und si­che­re Transportwege” sor­gen, bei „Stabilisierungseinsät­zen”, wer­­den ganze Länder besetzt. Das internationale Recht soll so „refor­miert” werden, dass „prä­ventives Eingreifen”, also An­­griffskrieg, erlaubt wird.

Bisher wurden Bun­deswehrsol­daten als eine Art So­zial­ar­beiter verharmlost. Spä­testens mit dem Tornadoeinsatz in Afghanistan ist es offensichtlich: Sie führen Krieg.

Beim G8-Gipfel wurde die Bundeswehr verfassungswidrig im Innern eingesetzt. Sie ging mit Spür­panzern und Auf­klä­rungs­tornados ge­gen Oppositionelle vor.

Militär und Krieg verrohen

Auch Soldaten demo­krati­scher Staaten tö­ten, foltern und ver­gewaltigen. Sie selbst keh­ren häufig verkrüppelt und trau­matisiert, oder auch im Sarg, aus dem Krieg zurück.

Rekrutierung durch Armut und Zwang

Der Sozialabbau erweist sich als wirksame Rekrutie­rungs­hil­fe. Der Druck auf Arbeitslose, sich zur Bundes­wehr zu mel­den, wächst. Während viele europäi­sche Staaten den Zwang zum Kriegsdienst abgeschafft oder ausgesetzt ha­ben, hält die CDU/CSU/SPD-Koalition daran fest. Man fürch­tet of­fenbar, dass sich trotz Hartz IV nicht genügend Freiwil­lige fürs Töten finden könnten. 2007 wurden erstmals seit drei Jahren wieder totale Kriegsdienstverweigerer in Bun­des­wehrarrest gefangen gehalten.

Abrüstung statt Sozialraub!

Weltweit treibt der Kapitalismus immer mehr Menschen ins Elend und nimmt ihnen die elementaren Lebens­grundla­gen. An den Grenzen der Industrie­staaten fin­den Ar­muts­flücht­linge den Tod. Schon die „normalen” Me­cha­nismen der Weltwirtschaft töten Milli­onen Menschen durch Hun­ger, Krankheit und Verelen­dung. Zusätzlich setzen die In­du­st­rieländer ihre Interes­sen militärisch durch­.

Gegen eine Militärmacht EU!

Der neue EU-Reformvertrag ist genauso milita­ri­stisch, un­de­mo­kra­tisch und neoliberal wie der in Frank­reich und den Nie­der­­landen abgelehnte Verfassungsentwurf. Da­mit be­trei­ben die Regierungen die Mi­litarisierung der EU wei­­ter, z. B. mit 13 multinationalen EU-„Schlacht­gruppen” (battle groups).

Klimapolitik ist Friedenspolitik

Schon jetzt führt die Konkurrenz um Rohstoffe zu Kriegen von Afrika bis Zentralasien. Kriege um Wasser sind vor­programmiert, ebenso Kriege infolge plötzlicher Kli­ma­ver­än­de­rungen. Wir müssen auch durch unser eigenes Verhal­ten die Weltwirtschaft so um­gestalten, dass wir nicht mehr auf die gegenwärtige Ener­gievergeu­dung an­gewiesen sind.

Atomwaffen und Uranmunition abschaffen!

Immer noch droht ein Krieg gegen den Iran. So­lange die Atom­­mächte nicht abrüsten, werden auch andere nach Atombomben streben. Die Doppelzüngigkeit der Atom­mächte erleichtert es der ira­nischen Regierung, in­län­dische Kritiker zu isolieren. Die Ablösung des des­po­ti­schen Re­gimes durch fort­schritt­liche Kräfte im In­nern wird durch die Kriegsdrohung von Außen eher ver­zögert. Auch nicht-exp­losive Atomwaffen aus abgereichertem Uran sind radio­aktiv und hochgiftig.

Krieg und Gewalt sind keine Lösung!

Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Krieg ist or­ganisierter Massenmord. Krieg schafft die Voraus­set­zun­gen für neue Kriege und neue Gewalt.

Im angeblichen Kampf gegen den Terror wird völ­ker­rechtswidrig Krieg geführt und gefoltert. Bombar­die­rungs­terrorismus und Besatzungsherrschaft des Wes­tens im Irak und in Afghanistan stärken die antiwestliche Gewalt und das Mullah-Regime im Iran, die wiederum Rüstung, Mi­lita­rismus und Überwachungsstaat im Westen fördern. Ge­rade in Afghanistan sind deutsche Soldaten am stärksten an Kämpfen beteiligt. Dafür werden ge­genwärtig aus dem Bun­deshaushalt pro Jahr mehr als 530 Mio. € ausgegeben. Für den zivilen Aufbau stehen im Jahr 2007 lediglich 100 Mio. € zur Verfügung, ab 2008 sind 125 Mio. € vorgesehen. Dieses Missverhältnis von Ausgaben für mi­li­tä­rische und zivile Zwecke muss beendet werden.

Der isra­elische-arabische Konflikt zeigt täglich, dass Ge­walt Gegenge­walt hervorruft.

Die­ser gefährlichen Dynamik müssen wir uns entgegen­stel­len, indem wir uns für Abrüstung, Entmilita­risierung, ge­waltfreie Konfliktlösung und die Beseitigung aller Kriegs­ursachen einsetzen.

Abzug des US-Militärs statt
Verlegung des europäischen Hauptquartiers
der US-Armee von Heidelberg nach Wiesbaden!


Durch die Verlegung würde eine militärische Anlage als Hoch­sicherheitstrakt entstehen, mit permanenten Kontrollen durch be­waff­nete GIs. Wies­baden würde noch mehr zur „Militärdrehscheibe" und in grundgesetzwidrige An­griffs­krie­ge der USA hineingezogen, die Anschlagsgefahr wüchse. Das öffentliche Leben würde militarisiert. Ganz zu schwei­gen von der Vernichtung von Natur in militärischem Sperrgebiet.

Wir treten ein für:

  • Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan und allen anderen Aus­landseinsätzen, Aus­tritt aus der NATO, eine Bundesrepublik ohne Armee
  • Abzug der Besatzungsmächte aus Irak und Afgha­nis­tan
  • Abschaffung aller Kriegs- und Zwangs­dienste, En­de der Verfolgung von Kriegs­dienstver­weige­rern in aller Welt, Asyl für Kriegsdienstverweige­rer
  • drastische Kürzung der Rüstungsausgaben
  • Beendigung aller Waffenexporte
  • zivile Nutzung von Militäranlagen und Rüs­tungs­fa­bri­ken (Rüs­tungskonversion)
  • Abschaffung von Atomwaffen und Atomkraftwer­ken
  • Abkehr vom Öl zugunsten erneuerbarer Ener­gien
  • Sicherung und Verteidigung sozialer und politi­scher Er­rungenschaften und damit ge­gen Sozialabbau, Überwachungsstaat und Bun­des­wehr­einsatz im Innern
  • eine gerechte Weltwirtschaftsordnung
Letztes Update: 21.03.2008, 09:54 Uhr