Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Ein persönliches Kurzfazit

Auf unserer zehntägigen Reise durch den Iran waren wir überall herzlich willkommene Gäste und konnten die großartige Gastfreundschaft der iranischen Bevölkerung kennenlernen.
Wo wir auftauchten, waren wir sofort von Menschen umringt, die mit uns ins Gespräch kommen wollten.

Insbesondere im studentischen Milieu werden der neue iranische Präsident und seine israelfeindlichen Äußerungen heftig abgelehnt. Bei einer abendlichen Sendung von BBC während unseres Aufenthaltes, die im ganzen Land zu sehen war, wurden StudentInnen interviewt, die sagten: Wir haben zu lange zu hart gekämpft für unsere Freiheiten, um zum alten System zurück zu kehren. Einem Mullah wurde im Tumult der Turban vom Kopf gerissen.

Die Präsidenten-Wahl vom Sommer diesen Jahres mit den Kandidaten Ahmadineschad und Rafsanjani bezeichneten einige als Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Der Milliardär Rafsanjani sei vielen suspekt gewesen, weil er die Interessen Irans an den Westen zu verkaufen drohte.

Nach neun Tagen intensiver Begegnungen in Teheran, Esfahan, Shiraz und Qom hatte unsere Delegation nicht den Eindruck, dass Präsident Ahmadineschad die Bevölkerung im Iran repräsentiert.
Um im aktuellen Konflikt um das iranische Atomprogramm die verhärteten Fronten aufzubrechen, scheint eine Nichtangriffsgarantie der USA und Israels gegenüber Iran äußerst wichtig, um das von US-Truppen umzingelte Land zu Zugeständnissen zu bewegen.

Clemens Ronnefeldt,
Versöhnungsbundreferent für Friedensfragen

Letztes Update: 03.11.2007, 13:06 Uhr