Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Demonstration

Solidarität

mit den mutigen Iranerinnen und Iranern,

die derzeit ihre Stimme gegen das Mullah-Regime erheben!

 

MAINZ

Montag, 24. Oktober 2022

17 Uhr Hauptbahnhof Mainz

Abschlusskundgebung: Gutenbergplatz vor dem Staatstheater

 

زن، زندگی، آزادی

Frau, Leben, Freiheit!

Wir Exil-Iraner:innen rufen auf zu einer Demonstration und einer Solidaritätskundgebung zur Unterstützung der aktuellen Widerstandsbewegung gegen die islamische faschistische Diktatur im Iran. Viele mutige Iraner:innen bezahlen derzeit einen hohen Preis für ihre Proteste. Wir wollen ihrer Stimme in der westlichen Welt mit Nachdruck Gehör verschaffen.

Demonstration organisiert von Exil-Iraner:innen in Mainz
bisher unterstützt von DFG-VK Mainz-Wiesbaden, DGB, SDS, attac Mainz, Linkswärts, ver.di-Migrationausschuss Rheinland-Pfalz/Saarland, Armut & Gesundheit in Deutschland e.V., Flüchtlingsrat Mainz und AStA Mainz.

Weitere Information: Heshmat Tavakoli, Tel. 0176 41826463, heshmat<at>gmx.de

Flugblatt zur Demonstration als pdf-Datei

 

Für einen freien, friedlichen und säkularen Iran!

Rede der DFG-VK Mainz-Wiesbaden zur Solidaritätsdemonstration mit den mutigen Iranerinnen und Iranern, die derzeit ihre Stimme gegen das Mullah-Regime erheben!  Mainz, 24.10.2022
 
Wir sind solidarisch mit den beeindruckend zahlreichen mutigen Menschen, die sich im Iran unter Lebensgefahr der massenmörderischen islamistischen Diktatur entgegenstellen.
Frauen begannen den Aufstand gegen das totalitäre Regime und sind Motor der Bewegung, die von Kurdistan bis Belutschistan große Teile der Gesellschaft erfasst hat.

Aufgrund der religiösen Staatsideologie, die so totalitär ist, dass sie beansprucht, die Menschen sogar in den intimsten und persönlichsten Dingen des Lebens zu gängeln und zu bevormunden, können Frauen wegen Verstößen gegen die islamische Kleiderordnung in den Foltergefängnissen landen oder sogar brutal ermordet werden.

Der iranische Staat unterdrückt, inhaftiert, foltert und mordet massenhaft. Der iranische Staatsterror reicht weit über den Iran hinaus: Der Iran führt seit Jahren Krieg in Syrien zugunsten der ebenso massenmörderischen Diktatur von Assad, bestreitet das Existenzrecht Israels und rüstet Hamas und Hisbollah auf. Jetzt unterstützt der Iran sogar mit Waffenlieferungen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Damit strebt der Iran nicht nur nach eigenen Atomwaffen, er unterstützt auch den russischen Staat, der gerade jetzt die ganze Welt mit Atomkrieg bedroht.

Zur iranischen Kriegspolitik gehört auch Terrorismus in anderen Ländern. Jüngstes bekanntestes Beispiel ist der Anschlag auf den britischen Schriftsteller Salman Rushdie. Hier in Mainz haben 1982 eigens aus dem Iran eingeflogene Gewalttäter auf dem Campus der Universität das Wohnheim Inter I überfallen, gezielt iranische Studierende attackiert und ihre Zimmer verwüstet. Eine deutsche Studentin starb dabei. Noch bekannter wurden Morde an iranisch-kurdischen Politikern in Berlin und Wien. Auch heute müssen in Deutschland lebende Iraner und Iranerinnen um ihr Leben fürchten, wenn sie sich z.B. kritisch über das iranische Regime oder den Islam äußern oder gar zu einer anderen Religion konvertieren oder sich offen zum Atheismus bekennen.
Die deutsche Wirtschaft ist begierig, an den traditionell guten und intensiven Wirtschaftsbeziehungen zu verdienen, die Bundesregierung will das Atomwaffenabkommen mit dem Iran retten und scheut bisher harte Worte und Sanktionen gegen das Mullah-Regime und seinen gigantischen Unterdrückungsapparat.
 
Außenministerin Baerbock verstieg sich sogar zur Behauptung, die Gewalt gegen Frauen in Iran habe mit Religion «nichts, aber auch gar nichts zu tun». Womit denn sonst?

Gerade die spezifisch gegen Frauen gerichtete Gewalt beruht doch auf religiösen Vorschriften.
Religionsfreiheit ist wichtig. Jeder Mensch muss die Freiheit haben, zu glauben, was er oder sie will, egal wie wenig plausibel oder gar absurd das anderen Menschen erscheint. Aber zur Religionsfreiheit gehört auch die Freiheit von Religion, die Freiheit weder eine ganz bestimmte oder irgendeine Religion aufgezwungen zu bekommen. Wer nach religiösen Regeln leben will, möge das tun. Doch es kann nicht hingenommen werden, wenn diese religiösen Regeln anderen aufgezwungen werden, sei es in Form von Geschlechterdiskriminierung, repressiver Einmischung ins Privat- und Sexualleben bis hin zur Verteufelung der Homosexualität, Verletzung der körperlichen Unversehrtheit, Bevormundung beim Essen und Trinken und – in der gegenwärtigen Situation besonders aktuell - Bekleidungsvorschriften. Jeder Mensch muss das Recht haben, anzuziehen oder auszuziehen, was sie oder er will.

Wir sind uns bewusst, dass manche Kritik unglaubwürdig wirken muss, wenn sie von westlichen Regierungen geäußert wird. Westliche Staaten streben nicht nur nach Atomwaffen, sie besitzen sie. Die verheerendsten Angriffskriege im Nahen Osten haben in den letzten Jahrzehnten westliche Staaten geführt, und sie haben 1953 die frei gewählte Regierung im Iran gestürzt und die Schah-Diktatur etabliert, als deren Folge die Mullahs die Macht übernehmen konnten. Religiös motivierte Repression und Frauenunterdrückung gibt es nicht nur im Islam.
Krieg und Menschenrechtsverletzungen müssen weltweit bekämpft werden, egal wo sie begangen werden und wer sie begeht.

Im Iran entstand 1979 die erste moderne islamistische Diktatur. Vielleicht erleben wir jetzt, dass der Iran das erste Land wird, das sich von dieser Art der Tyrannei befreit.

Für Freiheit und Menschenrechte im Iran und überall!
Für einen freien, friedlichen und säkularen Iran!
Jîn Jîyan Azadî   -  Frau, Leben, Freiheit
 
Uta Binz und Gernot Lennert für die DFG-VK Mainz-Wiesbaden
Demonstration 24.10.2022 

Letztes Update: 27.11.2022, 19:49 Uhr