Aktuell > Iran Solidarität 2023
Anlässlich des Jahrestages der Ermordung von Jina Mahsa Amini und des Wiederaufbegehrens der iranischen Demokratiebewegung:
Mahnwache MAINZ, Samstag, 16. September 2023 11 - 15 Uhr, vor der Alten Universität, Alte Universitätsstraße (Haltestelle Höfchen)
Das Dialog-Forum Mainz, unterstützt von AStA International Universität Mainz, Armut & Gesundheit in Deutschland, attac Mainz, DFG-VK Mainz-Wiesbaden, GEW Rheinland-Pfalz, Seebrücke Mainz, lädt zur Mahnwache und zur politisch-kulturellen Abendveranstaltung ein.
Dialog-Forum Mainz: Wir gedenken der bekannten und unbekannten Opfer einer der notwendigsten gegenwärtigen politischen Bestrebungen – nicht nur für den Iran, sondern für die gesamte Region – und würdigen diese feministische, demokratische, emanzipatorische Bewegung mit Dokumentationen, Redebeiträgen eingeladener Amtsträger, Abgeordneter, Aktivisten und NGOs. Wir – Das Dialog Forum Mainz – sind Mainzer Migranten, Dissidenten und Demokraten. Uns verbinden die Erinnerungen an die Inhaftierten, die Gefolterten, die Ermordeten, die Vertriebenen der Jahre und Jahrzehnte. Uns verbinden die Erinnerungen an gescheiterte Versuche, an verzweifelte Kämpfe, an all das gut Gemeinte und schlecht Umgesetzte. Uns verbinden Tränen und Lachen: die Tränen der Trauer und das Lachen der Lebensfreude, trotz alledem! Als Angehörige einer der ältesten iranischen Communities in Deutschland, zu Hause auch hier, verfolgen wir entsetzt die anhaltende Gewalt des totalitären religiösen Regimes gegen die eigene Bevölkerung dort. Uns vereint jenseits von ethnischen, kulturellen, religiösen und politischen Herkünften ein gemeinsames Anliegen: Gleichberechtigung von Frau und Mann, ein menschenwürdiges Leben für Alle, die demokratische Ausrichtung des politischen Systems: Frau – Leben – Freiheit!!
Zu den geladenen Gästen der Abendveranstaltung gehören unter anderen
sowie Vertreter und Vertreterinnen von
Musikalische Begleitung: Mohammad Azadpour, Masud Darya, Navid Mohammadi, Ramin Rahmi, Masud Hamta, Masud Azad
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
ein Jahr ist vergangen, seit die 22jährige Kurdin Jina Mahsa Amini von der Sittenpolizei der islamistischen Diktatur im Iran festgenommen und dann ermordet wurde. Seit diesem Mord lehnt sich eine Massenbewegung mutiger Frauen, Männer, Mädchen und Jungen gegen den täglichen Terror des totalitären Regimes auf.
2022 wurden im Iran fast 600 Menschen hingerichtet. Dieses Jahr sind es schon mehr als 500. Es wird weiterhin inhaftiert, gefoltert und ermordet. Wir sind solidarisch mit denen, die ohne Bevormundung ein freies Leben führen wollen und dafür immer wieder ihr Leben riskieren.
Erinnert sei auch, dass der Iran seit Jahren Krieg zugunsten des Diktators Assad führt, Hamas und Hisbollah aufrüstet, das Existenzrecht Israels bestreitet und mit Waffenlieferungen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt. Der iranische Staatsterrorismus trifft auch ausländische Andersdenkende, wie den britischen Schriftsteller Salman Rushdie. In Deutschland lebende Iraner und Iranerinnen sind gefährdet, wenn sie konvertieren, sich zum Atheismus bekennen, oder das islamistische Regime kritisieren. So weit reichen die Arme des Mullah-Regimes.
Die Bundesregierung will das Atomwaffenabkommen mit dem Iran retten, und die deutsche Wirtschaft will weiterhin an Geschäften mit dem Iran Geld verdienen. Das darf nicht dazu führen, dass gegen die Menschenrechtsverletzungen des iranischen Regimes nur halbherzig vorgegangen wird!
Westliche Staaten haben erheblich zur Situation im Nahen Osten beigetragen. Sie haben Kriege geführt, Waffen geliefert und Diktaturen unterstützt. Das muss aufhören!. am deutlichsten wird das Versagen westlicher Politik im Iran. 1953 stürtzten Großbritannien und die USA die frei gewählte Regierung im Iran und etablierten die Schah-Diktatur etabliert, als deren Folge die Mullahs an die Macht gekommen sind.
Wir stehen hier an der Seite derer, die ein freies, selbstbestimmtes Leben führen wollen, ohne Einmischung ins Sexualverhalten, ohne Bevormundung bei Essen und Trinken, ohne Bekleidungsvorschriften, ohne politische Unterdrückung, ohne Folter und Mord. Die Selbstbestimmung jedes einzelnen Menschen muss hier und überall anerkannt werden.
Im Iran entstand 1979 die erste moderne islamistische Diktatur. Wir hoffen, dass der Iran das erste Land wird, das sich von dieser Art der Tyrannei befreit.
Für Freiheit und Menschenrechte im Iran und überall! Für einen freien,demokratischen, friedlichen und säkularen Iran! Jîn Jîyan Azadî - Frau, Leben, Freiheit
Für die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
Rückblick: Demonstration: Solidarität mit den mutigen Iranerinnen und Iranern, die derzeit ihre Stimme gegen das Mullah-Regime erheben! Mainz, Montag, 24. Oktober 2022