Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Denkmalseröffnung

bei der Kundgebung zum Antikriegstag in Wiesbaden, 31. August 2025

 

Heute eröffnen wir hier am Luisenplatz das Denkmal für den anonymen Deserteur.

Es widmet sich Menschen, die den Kriegsdienst verweigern oder desertieren aus religiösen, ethischen, politischen oder anderen Gründen. Oft geschieht das anonym. Dieses Denkmal macht sichtbar, dass diese Entscheidungen Teil einer langen und internationalen Geschichte sind.

Die Plakate auf der Oberfläche stammen aus unterschiedlichen Kontexten: aus Kanada, wo während des Vietnamkriegs Deserteure Zuflucht fanden; aus Südafrika, wo die End Conscription Campaign in den 1980er Jahren aktiv war; aus antimilitaristischen Protesten in Deutschland und Europa im 20. Jahrhundert; und aus aktuellen Initiativen wie der #ObjectWar Campaign, die Deserteure in Russland, Belarus und der Ukraine unterstützt.

Die Form ist bewusst schlicht gehalten: gestapelte Quader, grau gestrichen, ohne Monumentalgestus. Im Kontrast zum Kriegerdenkmal, das das Sterben für das Land normalisiert, entsteht hier eine andere Art von Denkmal: nicht zur Glorifizierung, sondern zur Sichtbarmachung von Verweigerung und zur Solidarisierung mit den Verweigernden.

Seven X. Ebeling

 

Letztes Update: 02.09.2025, 10:41 Uhr