Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Kriegsdienstverweigerung in Südkorea

MAINZ, Montag, 27. April 2015

19.30 Uhr, Bürogemeinschaft, Walpodenstr. 10.

Veranstaltet von:

  • Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Mainz
  • Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Etwa 700 Kriegsdienstverweigerer sind derzeit in Südkorea in Haft. Die seit Ende des Koreakrieges 1953 bestehenden Spannungen mit Nordkorea benutzt die südkoreanische Regierung, um die Militarisierung und ein striktes Militärsystem aufrecht zu erhalten. Das Land hält bei 50 Millionen Einwohnern eine Armee von 685.000 Männern und Frauen und hat damit die fünftgrößte Armee der Welt. Alle Männer sind kriegsdienstpflichtig. Die Dauer des Militärdienstes beträgt zwischen 21 und 24 Monaten. Es gibt kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung. Zugleich ist Südkorea eine wirtschaftliche Macht in Ostasien und Verbündeter der USA.

Alle, die die Militarisierung in Korea in Frage stellen, zahlen einen hohen Preis. So werden Kriegsdienstverweigerer in aller Regel zu 18 Monaten Haft verurteilt und in der Gesellschaft diskriminiert. Lange war deren Situation in Europa völlig unbekannt. Erst seit dem Entstehen einer politischen Kriegsdienstverweigerungsbewegung im Jahre 2000 und den ersten öffentlichen Verweigerungen von nicht-religiösen Verweigerern zeichneten sich Veränderungen ab. Es gab wichtige Entscheidungen des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen, mit denen Südkorea aufgefordert wurde, die Kriegsdienstverweigerung zu legalisieren. Tatsächlich gab es allerdings keine grundsätzlichen Änderungen. Die Aktiven von World Without War wollen dies ändern und suchen dafür internationale Öffentlichkeit und Unterstützung.

Auf den Veranstaltungen wird Myungjin Moon über seine Erfahrungen als Kriegsdienstverweigerer berichten und Hintergründe aufzeigen. Yeo-ok Yang wird deutlich machen, wie der Kriegszustand in Korea und die Teilung des Landes zur Militarisierung benutzt wird, welche Aktivitäten es seitens der Friedensbewegung in Südkorea gibt und wie sich die Kriegsdienstverweigerungsbewegung entwickelt hat.

Unsere ReferentInnen

Myungjin Moon und Yeo-ok Yang sind aktiv in der Gruppe World Without War. Die Organisation gründete sich 2003 und ist dem Pazifismus und Antimilitarismus verpflichtet. Zunächst begann die Organisation Kriegsdienstverweigerer zu unterstützen und weitete die Arbeit später aus. Derzeit gibt es drei Schwerpunkte: Kriegsdienstverweigerung, Programm zur Gewaltfreiheit und eine Kampagne gegen Kriegsprofiteure.

Myungjin Moon verweigerte aus pazifistischen Gründen und war 2011 und 2012 inhaftiert. Sein Fall wurde von Amnesty International aufgegriffen. Er arbeitet derzeit bei Deul, einem Zentrum für Menschenrechtsausbildung in Seoul.

Yeo-ok Yang ist seit 2006 Friedensaktivistin und derzeit tätig im Koordinationsteam von World Without War. Sie ist dort insbesondere verantwortlich für die Arbeit zur Kriegsdienstverweigerung.

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe vom 16.-29. April 2015

Trägerorganisationen sind

  • Bildungswerk der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hessen
  • Connection e.V.
  • Deutsche Ostasienmission e.V.

Wir danken für die finanzielle Förderung durch die Ev. Mission in Solidarität (EMS)

Veranstaltungen vom 16.-29. April 2015

Donnerstag, 16. April 2015, PADERBORN, um 19.30 Uhr in 33102 Paderborn, Kulturwerkstatt Paderborn, Bahnhofstr. 64. Veranstaltet von: Amnesty International Gruppe Paderborn, www.amnesty-paderborn.de

Montag, 20. April 2015, WETZLAR, um 19.30 Uhr in 35578 Wetzlar, Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstr. 20. Veranstaltet von: Arbeitskreis Frieden im Kirchenkreis Braunfels und Sozialethischer Ausschuss der Kirchenkreise Wetzlar und Braunfels

Dienstag, 21. April 2015, GROSS-GERAU, um 20 Uhr in 64521 Groß-Gerau, Gemeindehaus der Ev. Stadtkirchengemeinde, Kirchstr. 11. Veranstaltet von: Pfarramt für Ökumene im Ev. Dekanat Groß-Gerau, Korea-Partnerschaftsausschuss in der Propstei Rhein-Main, Zentrum Ökumene der Ev. Kirche in Hessen und Nassau

Mittwoch, 22. April 2015, STUTTGART, um 19.00 Uhr in 70188 Stuttgart, AWO-Ost (Raum 4 im 3. OG), Ostendstr. 83 (Eingang neben der Post). ÖPNV: Ostendplatz mit Bus 42 oder U4). Veranstaltet von: Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Stuttgart. Unterstützt von: Friedensnetz Baden-Württemberg, AnStifter, Linke KV Stuttgart, Ohne Rüstung Leben, Pax Christi-Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart

Donnerstag, 23. April 2015, MANNHEIM, um 18.30 Uhr  in 68167 Mannheim, Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46. ÖPNV: "Schafweide" mit Tram 4. Veranstaltet von: Friedensplenum Mannheim, Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Mannheim, Amnesty International

Montag, 27. April 2015, MAINZ, um 19.30 Uhr in 55116 Mainz, Bürogemeinschaft, Walpodenstr. 10. Veranstaltet von: Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Mainz und Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Dienstag, 28. April 2015, FRANKFURT a.M., um 20 Uhr in 60528 Frankfurt, Jugendtreff der Ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde, Gerauer Str. 52. Veranstaltet von: Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Frankfurt u.a.

Mittwoch, 29. April 2015, HAMBURG, um 19 Uhr in 20457 Hamburg, Ökumenisches Forum HafenCity, Shanghaiallee 12. Mit Friedrich Kramer (ehemaliger Bausoldat und Direktor der Ev. Akademie Sachsen-Anhalt e.V., Yeo-ok Yang und Myungjin Moon (World Without War, Südkorea) sowie Prof. Dr. Fernando Enns (Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Uni Hamburg und Vrije Universiteit Amsterdam). Veranstaltet von: Zentrum für Mission und Ökumene - Nordkirche weltweit, Arbeitsstelle Ökumene, Menschenrechte - Flucht, Frieden der Nordkirche, Ökumenisches Forum HafenCity Hamburg  

Letztes Update: 01.04.2015, 21:53 Uhr