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Aufruf zur Kundgebung als pdf-Datei zum Ausdrucken
Am 12. November veranstaltet die Bundeswehr bundesweit sechs öffentliche Gelöbnisse. Anlass ist der Gründungstag der Bundeswehr. Eines davon findet in Mainz statt. Die anderen in Berlin, Plön (Holstein), Rotenburg/Wümme (Niedersachsen), Stralsund und Freyburg (Sachsen-Anhalt).
Öffentliche Gelöbnisse sind politische Demonstrationen
Gelöbnisse sind nur ein Teil der Offensive der Bundeswehr im öffentlichen Raum. Soldat*innen in Uniform fahren seit neuestem kostenlos Zug (Feuerwehrleuten und Krankenpflegern ist das nicht erlaubt). Die Bundeswehr drängt in Bildungseinrichtungen – nicht nur in Schulen und Universitäten, sogar schon in Kindergärten. Bei Ausbildungsmessen, in Arbeitsagenturen, bei Jugendfestivals und Volksfesten wird um Nachwuchs als auch für Zustimmung zur Kriegspolitik geworben. Auch Minderjährige werden jedes Jahr angeworben. Die Bundeswehr gebärdet sich als Verteidigungsarmee. 1999 hat sie völkerrechtswidrig Jugoslawien angegriffen. Heute ist sie weltweit im Einsatz. Deutschland unterstützt die Angriffskriege der Türkei 2018 und 2019 gegen die kurdische Bevölkerung in Syrien mit Waffenlieferungen und hilft so den Kriegsverbrechern in der Region. Seit 2011 wurde niemand mehr in die Bundeswehr gezwungen. Seit Jahren ruft die AfD nach Wiederaufnahme der Zwangsrekrutierung. Seit 2018 fordern auch Kramp-Karrenbauer und andere innerhalb und außerhalb der CDU die Reaktivierung der sogenannten Wehrpflicht und weitere Dienstpflichten. 2014 wurde in Mainz die Demonstration gegen das damalige Bundeswehrgelöbnis von der Polizei von Anfang an behindert und bei der Abschlusskundgebung brutal angegriffen. Auch beim Gelöbnis in Mainz im Jahr 2000 wurden Demonstranten von Polizei und Feldjägern attackiert und verletzt.Laut Kramp-Karrenbauer sind die Gelöbnisse "ein großartiges und starkes Symbol für die Verankerung unserer Streitkräfte in der Gesellschaft." Dem widerspricht, dass das Gelöbnis auf der Zitadelle stattfindet, weit entfernt von der Gesellschaft, die allerdings möglicherweise damit besser vor Übergriffen durch Feldjäger und Polizei geschützt ist. Angesichts der Klimakatastrophe ist es pervers, wenn Krieg und Militär, die größten Klimakiller überhaupt, glorifiziert werden. Dabei werden sie auch noch mit Millionen an Staatsgeldern massiv gefördert. Mit unserer Kundgebung werben wir für Abrüstung und Entspannungspolitik statt den Krieg in die Gesellschaft zu tragen mit militärischen Drohgebärden und Aufmärschen.
Krieg beginnt hier – aber auch unser Protest und Widerstand!
Musikalische Begleitung: Rüdi Lameng
Zur Kundgebung rufen auf
Weitere Informationen zum Protest gegen dieses Gelöbnis nach und nach an dieser Stelle.
Ansprechpartner für Medien:
Antimilitaristische und Rojava-solidarische Demonstration Dienstag, 12. November 2019, 9 Uhr, Potsdamer Platz
Rückblick:
Protest gegen Bundeswehrgelöbnis 2017 in Trier
Protest gegen Bundeswehrgelöbnis 2014 in Mainz
2000: Rüdiger Bröhling: Öffentliches Bundeswehr-Gelöbnis in Mainz: Brutales Vorgehen von Polizei und Feldjägern gegen Demonstranten. In: Friedensforum 4/2000