Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Eine Welt ohne Atomwaffen?

Schritte zu einer nuklearen Abrüstung



Referentin: Xanthe Hall

 

Dienstag, 18. September 2018, 18.30 Uhr

MAINZ

Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6

Faltblatt zur Veranstaltung

Eine Welt ohne Atomwaffen? Schritte zu einer nuklearen Abrüstung

ICAN, die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen, wurde am 10. Dezember 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Größter Erfolg der Kampagne war die Abstimmung in der Vollversammlung der Vereinten Nationen im Juli 2017, bei der 122 Nationen für ein Verbot von Atomwaffen stimmten.

Der Atomwaffenverbotsvertrag tritt allerdings erst dann in Kraft, wenn ihn 50 Staaten ratifiziert haben.

Noch immer sind über 15.000 atomare Sprengköpfe rund um die Erde verteilt. 90 Prozent aller Atomwaffen sind im Besitz der USA und Russlands. Die Ankündigungen, ihre jeweiligen Atomwaffenarsenale zu »modernisieren«, haben gezeigt, wie dringend notwendig gerade jetzt ein Atomwaffenverbot ist. Etwa 700 Atombomben sind in Westeuropa stationiert; auch auf deutschem Boden lagern zwanzig US-Atomwaffen in Büchel in der Eifel. Der Einsatz bereits eines einzigen dieser Sprengköpfe kann Hunderttausenden von Menschen das Leben kosten.

Die atomwaffenfreien Staaten der Erde stehen derzeit neun Atommächten gegenüber, von deren Arsenalen sie sich weit mehr bedroht als beschützt fühlen. Denn selbst ein »begrenzter« Atomkrieg hätte weltweite katastrophale Folgen auf das Klima und würde Millionen von Menschen bedrohen.

Für die Wissenschaftler des Bulletin of Atomic Scientists ist die Gefahr eines Weltuntergangs in den letzten Jahren weiter angestiegen, vor allem aufgrund der gewachsenen Einsatzwahrscheinlichkeit von Atomwaffen sowie den Folgen der Klimaerwärmung. Der Zeiger der Weltuntergangsuhr wurde auf 2 Minuten vor 12 vorgerückt, das erste Mal seit 65 Jahren, dass die Uhr so nah an Mitternacht steht.

Interessen und Handlungsmöglichkeiten

Wir laden Sie ein, sich zu informieren und aktiv zu werden:

  • Welche Motive haben einzelne Staaten daran, an ihrem Atomwaffenarsenal festzuhalten, es zu »modernisieren« oder den Besitz von Atomwaffen anzustreben?
  • Warum hält auch die Bundesregierung an der sogenannten »nuklearen Teilhabe« fest und weigert sich bisher, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterschreiben?
  • Welche Rolle spielt ICAN?
  • Welche Verantwortung tragen wir in Deutschland und in Rheinland-Pfalz, vor allem mit dem Standort Büchel?
  • Was kann die Zivilgesellschaft tun? Wie können wir die Bundesregierung bewegen, den Atomwaffenverbotsvertrag zu ratifizieren?


Referentinnen

Xanthe Hall arbeitet im Vorstand von ICAN – Deutschland und ist Mitbegründerin der Organisation. Sie arbeitet seit 1992 hauptamtlich für die Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung e. V. (IPPNW) in der Geschäftsstelle in Berlin und ist seit 2017 Geschäftsführerin von IPPNW Deutschland. Seit über 25 Jahren ist sie federführend in den verschiedenen Kampagnen zur Abrüstung aller Atomwaffen tätig.

Dr. Rebecca Johnson gründete 1996 das Acronym Institute for Disarmament Diplomacy. Zuvor war sie zunächst als Aktivistin, dann als Analystin für die Verhandlungen des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) tätig. Sie nutzte ihre wissenschaftliche Ausbildung und ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, um Abrüstungsstrategien zu entwickeln. Sie ist Mitglied der International Steering Group (ISG) der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN). Zuvor war sie einige Jahre ICAN-Ko-Vorsitzende.

Eine Veranstaltung von

Zur Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main gehören

  • DFG-VK Bildungswerk Hessen e.V.
  • Fachbereich Frieden im Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW
  • Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • pax christi-Diözesanverband Limburg
  • pax christi-Diözesanverband Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz

Um planen zu können, würden wir uns über eine Anmeldung freuen. Anmeldungen und Kontakt zur Projektgruppe: pax christi-Diözesanverband Limburg, Dorotheenstr. 11, 61348 Bad Homburg. Tel.: 06172-928679, Fax: 06172-673340. friedensarbeiter<at>pax-christi.de
Wie immer ist der Eintritt frei und auch eine spontane Teilnahme möglich.

Letztes Update: 08.09.2018, 10:21 Uhr