Aktuell > Protest gegen Bundeswehr bei der Wormser Ausbildungsmesse
Die Ausbildungsmesse muss eine Bildungsstelle für Jugendliche bleiben und darf nicht als Rekrutierungsveranstaltung missbraucht werdenDie Bundeswehr ist kein Ausbilder wie jeder andere. Hier lernen die Jugendlichen das Töten auf Befehl.Wir wehren uns als Wormser Gruppen gegen die einseitige und zynische Indoktrination der Bundeswehr an Schulen, Unis, Arbeitsämtern und Ausbildungsmessen und kritisieren die Kooperationsvereinbarungen zwischen Bundeswehr und Schulen. Die Wormser Ausbildungsmesse am 17. und 18. September, die Kindern und Jugendlichen berufliche Perspektiven aufzeigen soll, wollen auch in diesem Jahr Bundeswehrsoldaten wieder nutzen, um neue Rekrutinnen und Rekruten für eine militärische Karriere zu gewinnen.
In diesem Rahmen präsentiert sich die Bundeswehr als attraktiver und sauberer Arbeitgeber. In den Werbebroschüren wird bewusst auf Technik begeisterung gesetzt, und eine Ausbildung voller "Spaß und Action" versprochen, um Jugendliche dazu zu veranlassen, sich als Zeitsoldaten zu bewerben. Die Realität, die hierbei völlig unter den Tisch fällt, sieht jedoch anders aus: Deutschland befindet sich im Kriegseinsatz in Afghanistan und anderswo. Deutsche Soldaten richten Elend und Zerstörung an, sind verantwortlich für den Tod hunderter Zivilisten und kommen oft traumatisiert oder tot nach Deutschland zurück. Dass diese einseitige Indoktrination seitens der Bundeswehr auf der Ausbildungsmesse geduldet wird, ist völlig unverständlich. Dabei legt der Beutelsbacher Konsens der Landeszentrale für politische Bildung die Mindestanforderungen für politische Bildung von Schülern doch eindeutig fest: "Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch kontrovers erscheinen. Wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten." Diesen Richtlinien wird durch die einseitigen und zynischen Rekrutierungsversuche der Bundeswehr klar zuwider gehandelt. Die Ausbildungsmesse muss eine Bildungsstelle bleiben und darf nicht als Rekrutierungsveranstaltung für das Militär missbraucht werden.
Erfolg hat die Bundeswehr besonders bei jenen, die wie viele aufgrund fehlender Stellen und prekären Arbeitsverhältnissen perspektivlos sind oder keinen Job finden. Sichere Arbeitsplätze, Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sollen Jugendliche aus Schulen und Arbeitsämtern direkt auf die Schlachtfelder der Welt locken. Doch Krieg und Leid sind keine Berufsperspektive. Die Bundeswehr ist keine Ausbilder wie jeder andere. Hier lernen die Jugendlichen nicht das Planen, Erfinden, Verbessern oder Verkaufen sondern das Töten auf Befehl. Soldat zu sein, heißt nicht Frieden zu schaffen, sondern Menschen zu töten und unter Umständen auch selbst zu sterben für die Macht- und Kapitalinteressen der Herrschenden. Wir wünschen uns eine friedliche und solidarische Gesellschaft ohne Krieg und Militarismus, wenden uns an Eltern, Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer, AntimilitaristInnen, FriedensaktivistInnen und Interessierte und laden herzlich ein, unseren Protest am 17. und 18. September vor dem Bundeswehrtruck auf der Ausbildungsmesse im BIZ zu unterstützen.
Für Informationen und Kontakt stehen wir unter: bwprotest@kriko.org zur Verfügung.
(jeweils die für Worms relevanten Untergliederungen) Die Ausbildungsmesse findet statt im Bildungszentraum, Von-Steuben-Str. 31 (die Von-Steuben-Str. beginnt am Westausgang des Hbf. Worms) Fr 17.9. 13-18 h, Sa. 18.9. 9-13 h