Aktuell > Auf der Achse für Frieden und Abrüstung (1.-9.8.09)
Programm im Rhein-Main-Gebiet als PDF
Friedensfahrradtour 1. - 9. August 2009von Ansbach (Mittelfranken) zum Atomwaffenstandort Büchel (Eifel)über Aschaffenburg – Offenbach- Frankfurt - Kelsterbach –Mainz – Wiesbaden - Geisenheim - Koblenz
Die alljährliche Friedensfahrradtour der DFG-VK führt in diesem Jahr auf dem Weg zum Atomwaffenlager Büchel in der Eifel auch durch das Rhein-Main-Gebiet.
Informationen zur Friedensfahrradtour insgesamt:www.dfg-vk-bayern.de/friedensradtour-2009.html
Die Friedensfahrradtour wird allsommerlich von der DFG-VK Bayern organisiert.In diesem Jahr wird die Tour unterstützt von den Landesverbänden Hessen und Rheinland-Pfalz der DFG-VK sowie von der Rheingauer Friedensinitiative.
Hier eine Übersicht über einige Veranstaltungen entlang der Strecke in der Umgebung:
Aschaffenburg, ca. 15 UhrEmpfang der Friedensfahrradtour am Rathaus
Frankfurt am Main, 10.30 – 11.30 UhrKundgebung für Frieden und Abrüstung mit Informationsstand und mehr auf dem Römerberg
Frankfurt am Main, 11.30 UhrErinnerung an Otto-Hahn, Otto-Hahn-Denkmal, Kleinmarkthalle, Ziegelgasse
Otto Hahn hatte zusammen mit Luise Meitner und Fritz Straßmann die Kernspaltung entdeckt. Unter dem Eindruck der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki trat Hahn entschieden gegen den Einsatz der Kernenergie für militärische Zwecke auf. Er sah diese Art der Nutzung seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse als Missbrauch, ja sogar als Verbrechen an. Er gehörte er zu den Verfassern der Göttinger Erklärung, in der er sich 1957 zusammen mit 17 führenden westdeutschen Atomwissenschaftlern gegen die nukleare Aufrüstung der deutschen Bundeswehr wandte. Bis zu seinem Tode wurde er nicht müde, eindringlich vor den Gefahren des nuklearen Wettrüstens der Großmächte und einer radioaktiven Verseuchung der Erde zu warnen.
Frankfurt am Main, 12.45 Uhr:Gedenkveranstaltung an den Atombombenabwurf auf Hiroshima im Palmengarten am Hiroshima-Kirschbaum (Siesmayerstr. 61, Eintritt: 2 €)
1958 brachte eine wissenschaftliche Delegation der Stadt Frankfurt einen Kirschkern von einem Besuch in Hiroshima mit, der vom Palmengarten gepflanzt wurde und heute zu einem ansehnlichen Baum gediehen ist. Im Zuge der Debatte um die Stationierung von US-Atomwaffen hatte die Stadt Frankfurt im April 1958 beschlossen, jegliche Unterstützung bei der "Stationierung und Lagerung von Atomwaffen auf dem Gebiet der Stadt Frankfurt am Main (...) in jeder Form (...) abzulehnen." Am 5. August, einen Tag vor dem 64. Jahrestag des Abwurfs der US-Atombombe auf Hiroshima, wollen wir an diesen Beschluss erinnern, auch im Lichte der neuen internationalen Bemühungen um atomare Abrüstung und der Tatsache, dass hierzulande noch immer rund 20 US-Atombomben auf dem Gebiet des Fliegerhorstes der Bundeswehr in Büchel (Eifel) lagern.
Das ehrenamtliche Magistratsmitglied Dr. Achim Kessler wird ein Grußwort sprechen. Gerd Bauz von der DFG-VK Frankfurt wird Betrachtungen zur Geschichte des Widerstands gegen die Stationierung von Atomwaffen in der Bundesrepublik von 1958 über 1982 bis heute mit Bezug zu Frankfurt anstellen. Abschließend werden wir gemeinsam mit VertreterInnen der Stadtverwaltung und des Palmengartens eine neue Hinweistafel für die Hiroshimakirsche einweihen und aufstellen.
Kelsterbach, 14:30 UhrSolidaritätsbesuch bei der Mahnwache der FlughafenausbaugegnerInnen / Protest gegen Einschränkungen der Meinungsfreiheit
Es ist nicht nur das bekannt gewordene besetzte Waldstück geräumt worden. Diejenigen, die weiterhin gegen den Flughafenausbau protestieren, sehen sich mit Einschränkungen ihrer Grundrechte konfrontiert. Das Recht auf Meinungs- und Bewegungsfreiheit wird immer wieder durch sog. Platzverweise verletzt, indem Menschen verboten wird, Gelände in Flughafennähe zu betreten.
Mainz, ab 16 UhrKundgebung für Frieden und Abrüstung, Schillerplatz, vor dem Wehrbereichskommando
Die Kundgebung wird musikalisch begleitet von dem israelischen Sänger, Liedermacher und Friedensaktivisten Ofer Golany aus Jerusalem (http://ofermusic.com/)
Für 18 Uhr wird die Ankunft der Friedensfahrradtour erwartet.
Das Wehrbereichskommando in Mainz ist zuständig für Bundesländer die Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Hans Ripper (DFG-VK Mainz) informiert über die Funktion des Gebäudes anhand des Wehrbereichskommandos für Kriegsvorbereitung und Kriegsführung und über die Wandlung der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee.
Mainz, 8.40 UhrZwischenstopp am Kriegsmarinedenkmal, Fischtorplatz/Rheinufer
Der Obelisk verherrlicht laut Aufschrift „ den heldenhaften 'Kreuzer Mainz' (...) 1914 mit wehender Flagge ehrenhaft vor dem Feind im Seegefecht vor Helgoland gesunken. 163 Kameraden starben hierbei den Heldentod. (...) Den Gefallenen zum Gedächtnis. Den Lebenden zur Anerkennung, künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung.“ Wie ernst die Nacheiferung für zukünftige Geschlechter gemeint ist, belegt das Jahr der Denkmalerrichtung auf Betreiben des Marinevereins: 1939 als das Deutsche Reich den nächsten Massenmord begann.. In den letzten Jahren wurden am Denkmal, das den Tod im Krieg propagiert immer wieder Kränze aufgehängt: von der Stadt Mainz und vom Marineverein. Zu welchem Zweck? Mit welcher Absicht? Anschließend Empfang der Friedensfahrradtour vor dem Rathaus.
Mainz-Kastel, 10 UhrZwischenstopp Admiral-Scheer-Str./Paulusplatz
Hartmut Bohrer (DFG-VK & Fraktionsvorsitzender Linke Liste Wiesbaden berichtet über die Bemühungen um Entmilitarisierung von Straßennamen in Mainz-Kastel. Wir greifen die alte Forderung wieder auf, die nach dem Massenmörder Admiral Scheer benannte Straße in Pastor-Niemöller-Straße umzubenennen. Niemöller, U-Boot-Komcmandant im 1. Weltkrieg, wandte sich von seiner früheren deutschnationalen und militaristischen Überzeugung ab, leistete Widerstand gegen das Nazi-Regime und wurde Pazifist. Er war Präsident mehrerer Vorgängerorganisationen der DFG-VK, zuletzt Ehrenpräsident der DFG-VK und lebte in Wiesbaden.
Literatur hierzu:Hartmut Bohrer: Straßennamen – Objekte des Militärkults. Mainz-Kastel und das Militär.In: Die Wacht am Rhein. Mainz und das Militär. (Mainzer Geschichtsblätter Nr. 7) Mainz 1992, S. 137-148
Wiesbaden, 10.45 UhrKundgebung am U.S. Army Airfield, Wiesbaden-Erbenheim
Jürgen Becker (Erbenheim, Stadtverordneter Linke Liste Wiesbaden) informiert über die geplanten Landnahme- und Baumaßnahmen der US Army im Zusammenhang mit der Einrichtung des europäischen US-Army-Hauptquartiers in Wiesbaden. Siehe auch die Petition gegen die Verlegung des US-Hauptquartiers:http://www.ipetitions.com/petition/keinheadquarterinwiesbaden
Heshmat Tavakoli (Iranisches Kulturzentrum) spricht über die Bewegung im Iran für mehr Freiheit und Demokratie und ihre Bedeutung für Krieg und Frieden.
Wiesbaden, 12 UhrÖffentlicher Empfang der Friedensfahrradtour durch die Fraktion der Linken Liste, vor dem Rathaus, Schlossplatz
(http://www.linke-liste-wiesbaden.de/)
Geisenheim, ca. 15 UhrEmpfang der Friedensfahrradtour, Rathausvor dem Rathaus: Infostand der Rheingauer Friedensinitiativehttp://www.rheingauer-friedensinitiative.de
Koblenz
BüchelDie Friedensfahrradtour schließt sich den Aktionen gegen Atomwaffen am Atomwaffenlager Büchel an
u.a. Samstag, 8. August, 20 h: Rock gegen AtomwaffenSonntag, 9. August, 14 Uhr: Kundgebung in der Nähe des HaupttorsWeitere Infos: www.bye-bye-nuclear-bombs.gaaa.org