Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden

Reihe: Friedenspotenziale der Religionen

Buddhismus:

Wie friedlich ist der Buddhismus wirklich?

Referent: Yoshiharu Matsuno

MAINZ
Freitag, 18. September 2015, 16 bis 19 Uhr
Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6

Eine Veranstaltung der Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main

Faltblatt als pdf

Um planen zu können, würden wir uns über eine Anmeldung bis zum 14. September 2015 mit unten stehendem Abschnitt oder per E-Mail freuen. Anmeldungen und Kontakt zur Projektgruppe: pax christi-Diözesanverband Limburg
Dorotheenstraße 11, 61348 Bad Homburg. Tel.: 06172-928679 Fax: 6172-673340
E-Mail: friedensarbeiter<at>pax-christi.de

Wie friedlich ist der Buddhismus wirklich?

Weithin gilt der Buddhismus als friedlichste der großen Religionen. Doch wie friedlich ist der Buddhismus wirklich? Wurden doch von einem überwiegend buddhistischen Land wie Japan im Zweiten Weltkrieg abscheuliche Verbrechen verübt. Und aktuell wird in buddhistischen Ländern wie Myanmar und Sri Lanka mit Unterstützung buddhistischer Mönche zu Gewalt und Vertreibung gegen religiöse und ethnische Minderheiten aufgerufen.

Lehre und Praxis
»Alle Wesen zittern vor der Gewalt. Alle Wesen lieben das Leben. Sieh dich selbst in anderen und töte nicht, verletze nicht.« So heißt es unmissverständlich im Pali-Kanon, der ersten schriftlichen Niederlegung von Lehrreden Buddhas, wie sie seit dessen Tod vor 2.500 Jahren überliefert werden. Den noch gab es häufig keine eindeutig pazifistische Haltung in den Kulturen und Ländern Asiens, die vom Buddhismus oder besser gesagt von seinen diversen Auslegungen geprägt waren. Kaum eine Religion hat sich seit ihrer Gründung in so viele unterschiedliche und teilweise in großem Widerspruch zueinander liegende Schulen aufgeteilt wie der Buddhismus. Darunter befinden sich auch einige, die dem Gebet für den Sieg über alle Feinde, der Segnung oder Anwendung von Waffen nicht entgegenstanden beziehungsweise entgegenstehen. Man muss also beim Buddhismus dieselben Fragen stellen wie bei allen anderen Religionen auch: Wie pazifistisch ist die Ursprungslehre tatsächlich? Wo endet ihr friedensstiftender Einfluss, wenn Politik oder andere Machtinteressen sie sich für ihre Zwecke zunutze machen? Kann Religion überhaupt etwas zum Frieden beitragen?

Der Referent Yoshiharu Matsuno stammt aus Japan, praktiziert seit über 50 Jahren den Buddhismus innerhalb der Soka Gakkai International (SGI), einer buddhistischen Laiengemeinschaft, die sich zugleich als Friedensbewegung versteht, und ist Mitglied im Vorstand des SGI-Deutschland e.V. Er sucht in seinem Vortrag nach Antworten auf die oben gestellten Fragen in den Kernlehren Siddartha Gautamas, aber auch am Beispiel des Königs Ashoka, der im 3. Jahrhundert v. Chr. über das erste Großreich Indiens herrschte und sich vom Kriegsherrn zum Friedensstifter wandelte, sowie am Beispiel des Mönchs und Reformators Nichiren, der im 13. Jahrhundert gegen die nationalistische »Inselmentalität« der damaligen weltlichen und religiösen Machthaber in Japan ankämpfte.

 

Zur Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main gehören

  • DFG-VK Bildungswerk Hessen e.V.
  • Fachbereich Frieden im Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW
  • Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • pax christi-Diözesanverband Limburg
  • pax christi-Diözesanverband Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz
Letztes Update: 17.08.2015, 14:10 Uhr